
Das Sonderheft kann auch gegen eine Schutzgebühr von 1,50 € in gedruckter Version bestellt werden.
Was wünschen Sie sich von einer Ausbildung und von Ihrem späteren Beruf? Er soll nicht „von der Stange“ sein, oder? Keiner der üblichen Ausbildungsgänge, die auf äußeren Erfolg und schnellen Ruhm zielen? Ich glaube, dann sind Sie hier richtig. Individuell und kreativ – das sind vielleicht die am meisten verwendeten Bezeichnungen in den vielen Selbstdarstellungen, die Sie in diesem Sonderheft finden werden. So unterschiedlich die Berufsbilder und Ausbildungswege auch sein mögen: Fast alle stellen heraus, dass sie Sie in ihren ganz persönlichen Interessen ansprechen und zu ihrem eigenen Ausdrucksvermögen hinführen wollen. Keine Rolle und keine Norm erfüllen, sondern eine Berufung finden und entfalten – das ist hier auf vielfältige Weise möglich.
Was für künstlerische Berufe wie Eurythmie, Schauspiel oder Malerei selbstverständlich klingt, gilt aber auch für die hier vorgestellten sozialen Arbeitsbereiche: Auch bei ihnen geht es nicht darum, vorgegebene, abstrakte Zielvorgaben zu erreichen. Zwar ist ein gewisses Standardwissen meist unverzichtbar. Auf längere Sicht jedoch brauchen Lehrer:innen, Erziehende, Pflegende oder Therapeut:innen noch etwas ganz anderes: innere Kraftquellen, aus denen heraus ihr Handeln fließt und auf die sie sich zurückbesinnen können, wenn es einmal schwieriger und herausfordernder wird.
Individualität und Kreativität sind langfristig angelegte Potenziale: Was in der konkreten Aneignung viel Freude bereitet, ist wie ein Reservoir, um später dem gefürchteten Abgleiten in bloße Routinen oder gar in den Burnout etwas entgegensetzen zu können. Man kann hier an das Prinzip der Resilienz denken, also an die Fähigkeit, auftretende Krisen in konstruktive Entwicklungen umzuwandeln. Dazu muss man aber auf einen schon veranlagten inneren Reichtum zurückgreifen können, den man am besten in seiner Ausbildung schon angelegt hat.
Die Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit als Kraftquelle werden Sie als Motiv in fast allen hier beschriebenen Ausbildungsgängen wiederfinden. Das heißt: Es kommt nicht nur auf das „Was“ des Berufswunsches an, sondern auch auf das „Wie“ des Lernens – und hier sind die anthroposophisch orientierten Ausbildungen mit ihren künstlerischen und sozial achtsamen Ausrichtungen schon immer etwas Besonderes. Die Breite des Spektrums ist enorm. Finden Sie heraus, was für Sie dabei ist!