Fake-Naturkosmetik nutzt Gesetzeslücken

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Täuschung im Drogeriemarkt – viele Firmen präsentieren Produkte, die wie Naturkosmetik wirken, es aber nicht sind.

Naturkosmetik ist in Zeiten wachsenden Bio-Bewusstseins ein großer Trend. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt jetzt allerdings vor Produkten, bei denen sich „Bio“ nur in der Optik der Verpackungen oder der Namensgebung abspielt, nicht aber in den Zutaten. „Greenwashing bei Kosmetik ist nicht neu, doch mit dem wachsenden Markt gibt es immer mehr Trittbrettfahrer“, erklärt Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale Hamburg in einer Pressemitteilung. „In vielen Produkten, die natürlich und biologisch daherkommen, stecken Mineralölbestandteile, Parabene oder Silikone.“

Manche Hersteller machen sich dabei auch die teilweise unklaren Deklarierungsvorschriften der Branche zunutze. So dürfen laut einer seit 2017 europaweit gültigen Iso-Norm Kosmetikhersteller die Zutat Wasser den natürlichen Inhaltsstoffen zuordnen. Viele Anbieter nutzen dies, um die Zutaten natürlichen Ursprungs in die Höhe zu treiben und die Prozentanteile werbewirksam auf der Verpackung auszuloben. So kommt bei einer untersuchten Feuchtigkeitscreme der hohe Anteil von „Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs“ von 97 Prozent dadurch zustande, dass die 63 Prozent Wasser des Produkts dazu gezählt werden. Andere Produkte geben sich rein optisch durch Abbildung grüner Pflanzen oder irreführende Namensbestandteile den Anschein von Bio-Qualität, enthalten aber in Wirklichkeit synthetische Inhaltsstoffe, die in zertifizierter Naturkosmetik verboten sind.

Den kompletten Bericht mit den entsprechenden Produktwarnungen gibt es auf der Website der Verbraucherzentrale.

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