Es sind nur ein paar hell beleuchtete Tafeln in der Fußgängerebene des viel frequentierten Bahnhofs in Mannheim, und doch kann man von einem kleinen Wunder sprechen. Am 12. Januar wurde mit einer kleinen Ausstellung das Werk von Info3-Buchautor Autor Karl-Dieter Bodack gewürdigt. Bodack hat sich als „Erfinder“ des früheren InterRegio Systems und Rebell gegen die desaströsen Streckenstilllegungen der damaligen Bundes- und heutigen Deutschen Bahn einen Namen gemacht. Die Ausstellung zeigt die Designentwürfe der 1980 eingeführten innovativen InterRegio Züge, die eine „neue Kultur des Bahnreisens“ einläuteten sollten, ebenso wie Streckenpläne, Bauzeichnungen und vielfarbige Fotoaufnahmen. Auch Bodacks von Steiners Dreigliederung abgeleitete Vision eines integralen Menschenbildes als Basis für eine ganzheitliche Sozialstruktur, etwa eines Ausbesserungswerkes, fehlt nicht.
Für Bodack bedeutet die Ausstellung auch eine symbolische späte Würdigung durch seinen ehemaligen Konzern. Am Rande der Ausstellungseröffnung antwortete die Mannheimer Bahnhofs-Chefin auf die Frage, woher sie den Mut nimmt, diesen Rebellen auszustellen, souverän: Bei der Ausstellung handele es sich um Geschichte. Was der einzelne dazu meine, sei eine andere Sache.